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Nibelungen-Sage, Richard Wagner, Leiji Matsumoto und Captain Harlock – vier Namen mit denen man ganze Bücher füllen könnte – wurden in diesem Meisterwerk der Anime-Kunst vereint.
Captain Harlock ist ein Charakter, der in Japan über einen weitaus größeren Bekanntheitsgrad und vor allem Kult-Faktor verfügt, als beispielsweise Captain Future. Geschaffen wurde die Figur von Regisseur, Autor und Manga-Zeichner Leiji Matsumoto, der zu den bedeutendsten noch lebenden Manga-Künstlern Japans zählt und besonders für seine Space-Operas bekannt ist, die mit komplexen Universen und fantastischen Charakteren begeisterten. „Space Battleship Yamato“, „Galaxy Express 999“ und „Die Königin der tausend Jahre“ sind nur drei seiner vielen Werke, wobei die „Harlock“-Thematik sich gleich in mehreren seiner Mangas und Animes manifestiert. In der vorliegenden „Harlock Saga“ hat Matsumoto Teile der Handlung von Wagners „Ring der Nibelungen“-Zyklus in den Weltall übertragen und seinen bekannten Helden Captain Harlock in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt. Ein gewagtes Experiment, das aber also durchaus gelungen bezeichnet werden kann.
Alles beginnt, als ein Raumkreuzer der Space Patrol den Handelsmeteoriten Aclucion ansteuert, das Raumschiff aber keinerlei Kontakt zur Bodenstation herstellen kann. Schnell steht fest, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dies vermuten auch Tochiro und Esmeraldas, zwei Mitglieder der Harlock-Crew, die kurz zuvor auf dem Raumkreuzer angekommen sind und ob ihrer Erfahrung anbieten, Aclucion näher in Augenschein zu nehmen. Auf dem Meteoriten gelandet, finden die beiden einen menschenleeren Planeten vor und entdecken im Rathaus den Bürgermeister der Stadt, der sich dort erhängt hat. Kurz darauf nehmen die Freunde Orgelklänge wahr, deren Ursprung sie alsbald feststellen: Es handelt sich um die Projektion einer Frau, die auf den Namen Meeme hört und den beiden offenbart, was auf dem Meteoriten geschehen ist. Demnach ist eine mächtige und mysteriöse Macht auf der Suche nach dem Rheingold, dem legendären Gold aus der Mitte des Universums. Wissend, dass der Bürgermeister von Aclucion den Ort kennt, an dem der Schatz verborgen ist, hat diese Macht alle Bewohner der Stadt getötet, um dem Stadtoberhaupt das Geheimnis zu entlocken. Der gab es schließlich preis, konnte aber nicht mit der Schuld leben und wählte den Freitod. Nun ist die böse Macht auf dem Weg zum Planeten Rhein, auf dem sich das Rheingold und auch Memee befinden. Sollte es trotz der Bewachung des Goldes durch drei Göttinnen gelingen, den Schatz zu entwenden, so sind Rhein und auch das gesamte Universum dem Untergang geweiht. Tochiro und Esmeraldas und auch Harlock mit seinem Schiff Arcadia machen sich daher umgehend zum Planeten Rhein auf, um Schlimmeres zu verhindern…
Die „Harlock Saga“ entführt mit ihrem fantastischen Retro-Look in ein mystisches Universum voller Magie und Faszination. Ein Space-Trip, den man so schnell nicht vergessen wird. MM
Produktionsjahr: Genre: Japan 1999, Studio: Bandai Visual/Avex Inc./81 Procure, Länge: 6 Episoden (a 30 Minuten), Anbieter: Nipponart, FSK: 16, Manga: Nicht in Deutschland erschienen